Rathaus: „Weniger Verkäufe, weniger Umsatz: Immobilienmarkt bricht ein“
Holzhausen (Leipzig), 24.03.2024 – Der Jahresbericht der Sparkasse hat es schon anklingen lassen: Auf dem Leipziger Immobilienmarkt werden nach Jahren des Wachstums langsam wieder kleinere Brötchen gebacken. Auch im Südosten und Holzhausen.
Die Stadtverwaltung sieht die Lage des pleißestädtischen Betongoldpflasters noch ein bisschen drastischer, wenn Sie jetzt meldet „Immobilienmarkt bricht ein“. Lesen Sie hier die komplette Pressemitteilung aus dem Rathaus vom 13. März 2024.
Weniger Verkäufe, weniger Umsatz: Immobilienmarkt bricht ein
Der Gutachterausschuss in der Stadt Leipzig informiert
Nachdem bereits 2022 deutlich weniger Immobilien in Leipzig verkauft wurden als noch in den Vorjahren, ist der Leipziger Immobilienmarkt 2023 regelrecht eingebrochen: Der Gutachterausschuss in der Stadt Leipzig hat im vergangenen Jahr 3.754 Kauffälle erfasst (-38 Prozent), nur in den Jahren 1992, 1993 sowie 2002 und 2004 waren es noch weniger.
Der Geldumsatz fiel auf 1,63 Milliarden Euro – ungefähr die Hälfte des Vorjahresumsatzes und zugleich das Niveau von 2004. Diese Zahlen und weitere Marktdaten sind im aktuellen Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses zusammengefasst. Zudem hat der Ausschuss die Bodenrichtwerte zum Stichtag 1. Januar 2024 beschlossen.
Bei den bebauten Wohngrundstücken gingen die Verkäufe um rund 27 Prozent zurück und der Geldumsatz stürzte auf etwa ein Drittel des Vorjahresniveaus ab. Dies ist jedoch nicht nur auf einen entsprechend hohen Preisrückgang zurückzuführen – vielmehr wurden 2023 keine umsatzstarken Objekte (mehr als 50 Millionen Euro je Kauffall) in diesem Marktsegment veräußert.
Für sanierte Mehrfamilienhäuser im Wiederverkauf wurden im Durchschnitt nur 1.689 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erzielt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Preisrückgang für sanierte Mehrfamilienhäuser von rund 25 Prozent. Die Preise für freistehende Einfamilienhäuser der Baujahre nach 1990 lagen im Mittel bei rund 590.000 Euro und damit rund 10 Prozent niedriger als im Vorjahr.
2023 lag der Anteil der Eigentumswohnungen bei rund 75 Prozent aller Transaktionen und rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes. Innerhalb dieses Segmentes entfallen auf die Wiederverkäufe (Neubauten nach 1990 und sanierte Eigentumswohnungen) circa 77 Prozent aller Verkäufe. Der durchschnittliche Kaufpreis sanierter Eigentumswohnungen im Erstverkauf blieb nahezu konstant bei 6.097 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Beim Wiederverkauf sanierter Eigentumswohnungen reicht die Preisspanne von 980 bis 6.146 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Der Mittelwert aller ausgewerteten Preise für Eigentumswohnungen im Bestand lag mit etwa 2.621 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Eigentumswohnungen in neu errichteten Wohnanlagen erzielten 2023 einen durchschnittlichen Kaufpreis in Höhe von 6.020 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, sie lagen damit deutlich über dem Vorjahresniveau (rund 5.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche).
Gewerbeimmobilien
Bei den unbebauten Wirtschaftsgrundstücken wurden 2023 nur 15 Transaktionen registriert (2022: 18 Transaktionen). Der Geldumsatz ging noch einmal deutlich auf rund 14 Millionen Euro zurück. Der durchschnittliche Bodenrichtwert für unbebaute Wirtschaftsgrundstücke lag 2023 bei 99 Euro je Quadratmeter und blieb damit stabil. Die Kauffallzahlen bei den bebauten Wirtschaftsgrundstücken haben sich mit 82 Kauffällen gegenüber 2022 halbiert. Das Umsatzvolumen ging um rund 47 Prozent auf rund 510 Millionen Euro zurück.
Der Gutachterausschuss in der Stadt Leipzig ist eine unabhängige Behörde, deren Geschäftsstelle beim Amt für Geoinformation und Bodenordnung angesiedelt ist. Die Bodenrichtwerte können kostenfrei im Internet unter der Adresse https://bodenrichtwert.leipzig.de abgerufen werden ebenso wie der Grundstücksmarktbericht als PDF unter leipzig.de/grundstuecksmarktbericht.