Leipzig, Holzhausen und das Scooterfieber
Holzhausen, Leipzig, 06.01.2020 – Es ist schon ein wenig absurd. Seit einem halben Jahr kreuze ich mit meinem E-Scooter durch Berlin. Ku’damm, Olympiastadion, Kantstraße mein Revier. 150 km pro Monat. 750 mittlerweile insgesamt. Niemals gab es irgendwelche Probleme. Aber viele Fragen und neugierige Blicke.
Weihnachten habe ich mir einen neuen Scooter gegönnt. So richtig mit Zulassung, Kennzeichen, dickem Akku und robust gebaut.
Was aber geschieht am ersten Januarsonntag als ich damit das erste Mal durch Leipzig-Holzhausen fahre? Abgedrängelt, vollgepöbelt, angehupt und geschnitten. Von drei Autofahrern und einer Fahrerin. Und das alles binnen fünf Minuten auf dem einen Kilometer vom Bahnhof bis nach Hause.
Dass Holzhausen etwas anders tickt als Charlottenburg ist mir völlig klar. Andere zu behindern, zu beschimpfen oder gar zu gefährden, nur weil sie eben eine andere Mobilität nutzen, als das Auto – das aber geht über dörfliches Grantlertum weit hinaus.
Grobklötzige Ausraster wegen einem simplen Scooterfahrer, der nicht nur auf der Straße fahren darf, sondern das sogar muss – warum sind diese Leute so aufgekratzt? Mein Auto, meine Burg? Was ist hier eigentlich los?