Der Holzhausener: Stichelnde Neujahrsgrüße im Ortsblatt
Holzhausen, Leipzig, 09.01.2022 – Das Ortsblatt „Der Holzhausener“ ist im Januar zur Bühne für einen sehr fragwürdigen Umgang mit neuen Mitbürgern geworden.
Kern eines Artikels mit der Überschrift „Herzlich willkommen, liebe Neu-Holzhausener“ war: Holzhausener Bürger laden einen prominenten Neumitbürger ein, wundern sich aber, dass dieser sich tatsächlich erlaubt, nicht gemäß ihren Erwartungen zu reagieren.
Gipfel des geistigen Ergusses war die Idee, neuen Einwohnern einen „Begrüßungs-Leitfaden“ an die Hand zu geben oder ihnen eine „Begrüßungs-Zeremonie“ anzudienen.
Ein Gastbeitrag, der bei Leserinnen und Lesern Fragezeichen hinterlässt: Was soll das? Was will uns der Autor mit seinen Andeutungen und Gedankensprüngen eigentlich sagen?
Die wesentliche Frage aber: Was will uns der Ortsvorsteher damit sagen, wenn er diesen Beitrag nicht ablehnt, sondern im „Holzhausener“ abdrucken lässt?
Warum hat der sonst so penibel über die Ortsblattinhalte wachende Gemeindechef gerade bei diesem polarisierenden Text eben nicht Nein gesagt?
https://ol.wittich.de/titel/2712/ausgabe/1/2022/artikel/00000000000029523445-OL-2712-2022-1-1-0
Lieber Herr Reiher,
im Rahmen der Pressefreiheit hat der „sonst so penibel über die Ortsblattinhalte wachende Gemeindechef“ noch nie einen Beitrag abgelehnt oder eine Veröffentlichung verhindert.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen Raqué
Werter Herr Raqué,
danke für Ihre Rückmeldung. Anmerkung: Pressefreiheit heißt nicht die Pflicht, alles veröffentlichen zu müssen, was dem „Holzhausener“ angeboten wird.
Kern dieses Beitrages war, einen sehr speziellen Neu-Holzhausener sehr detailreich vorzuführen, nur weil er nicht wunschgemäß auf diverse Einladungen reagiert hat.
Ein Ortsblatt aber ist kein Pranger – oder zumindest nicht als solcher gedacht. Auch Pressefreiheit hat ihre Grenzen – siehe Pressekodex.
Kurze Recherche bei holzhausenleipzig.de: In der Ortschaftsratssitzung Oktober 2020 wurde die Idee formuliert, die Gestaltung des Ortsblattes in die Hände „motivierter Bürger“ zu geben.
Vielleicht sind die Verwirrungen um diesen Beitrag ein guter Anlass, diese Idee noch einmal konkret anzugehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Bernd Reiher