Holzhausen, die Bahnstrecke Leipzig-Chemnitz, eine mögliche Elektrifizierung, Thomas Feist und der Bundesverkehrswegeplan
Eine elektrifizierte Eisenbahnstrecke von Leipzig nach Chemnitz, das würde auch Holzhausen einiges bringen. Vor allem: mehr Ruhe. Besonders eindringlich hat man das gemerkt, als in den letzten Wochen die Händelstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt war. Durch das weggefallene Grundrauschen des Straßenverkehrs wurde deutlich, welche Geräuschkulisse allein von der Bahn ausgeht. Sie wiederum ließe sich enorm mindern, wenn statt der heute eingesetzten Dieselloks elektrische Triebwagen fahren könnten. Das geht aber nur, wenn die Strecke mit Oberleitungen ausgestattet wäre. Sprich: Wenn sie elektrifiziert wäre.
Die Eisenbahnstrecke Leipzig-Chemnitz zu elektrifizieren, das ist wiederum eine Sache für den Bundesverkehrswegeplan. Der ist in der Ausgabe „2030“ Anfang August veröffentlicht worden. Immerhin ist die Linie durch Holzhausen mittlerweile darin auch gelistet, allerdings nicht mit „dringlichem“, sondern nur „potenziellem“ Bedarf.
Zitat Bundesverkehrswegeplan 2030 zur Elektrifizierung der Bahnstrecke Leipzig-Chemnitz: „Projektdefinition noch nicht abgeschlossen, umfasst vsl. fahrplanfeine Untersuchung von Fernverkehrsverbindungen zwischen Chemnitz und Leipzig mit dem entsprechenden Infrastrukturausbau“. Heißt: Problem erkannt, aber ob es bis 2030 wird, steht in den Sternen.
Thomas Feist sitzt für die Leipziger CDU im Deutschen Bundestag. Die Problematik mit dem Bundesverkehrswegeplan und der Elektrifizierung der Bahnstrecke Leipzig-Chemnitz scheint auch ihm nicht unbekannt. Seit 6. August ist auf thomasfeist.de eine Meldung mit der Überschrift „Elektrifizierung der Strecke Leipzig–Chemnitz für mehr Lebensqualität der Menschen im Leipziger Südosten – Bahnstrecke in Bundesverkehrswegeplan aufgenommen“ zu finden. Der Leipziger sieht damit zumindest ein „wichtiges Teilziel“ erreicht.
Feist: „Mit meinen Fraktionskollegen, deren Wahlkreise ebenfalls an der Strecke liegen, bin ich mir einig, dass wir bis zur endgültigen Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplanes weiter auf die Elektrifizierung der Schienenwege zwischen Leipzig und Chemnitz hinarbeiten müssen. Für uns heißt es jetzt dranbleiben.“
Die Aufnahme der Strecke und die Einstufung als „potentieller Bedarf“ sei ein wichtiger Zwischenschritt. Das große Ziel sei die Einstufung in den Status als „vordringlicher Bedarf“ und das bleibe ihm „vor Augen“.
Laut dem Bundestagsabgeordneten würde eine Elektrifizierung für die Anwohner der Strecke neben wirtschaftlichen Vorteilen vor allem eine enorme Entlastung bedeuten. Feist: „Der Lärm, den die derzeit eingesetzten Dieselloks verursachen, ist für die Anwohner im Leipziger Südosten eine Einschränkung der Lebensqualität und potenziell gesundheitsgefährdend. Durch den Ausbau der Strecke wollen wir die Belastung für die Holzhausener und Liebertwolkwitzer aus dem Weg räumen.“
Große Worte, allerdings geht es nicht nur um die Frage, ob die Elektrifizierung kommt, sondern auch wann. Welche Handlungsansätze er sieht, um das im nächsten Bundesverkehrswegeplan zu beschleunigen, das ließ Feist aber offen.